Stefan Franke

Wer schon einmal in Irland war, weiß um die Gastfreundschaft der Einheimischen. Diese Erfahrung und ein tolles Erlebnis, welches den Sinn guter Hochzeitsfotografie auf den Punkt bringt, konnte ich 2016 machen: 
Auf der immer grünen Insel wimmelt es von B&Bs und ich würde diese Art des Reisens immer bevorzugen, es gibt keine bessere Gelegenheit in Kontakt mit den Menschen zu kommen.
Als wir 2016 in der Nähe von Kllkenny waren und bei einem Ehepaar, das weit über 70 Jahre alt war, unterkamen hatten wir sofort ein ungeheuer großes Gefühl der Nähe. Es war sehr eigenartig, denn in den geführten Gesprächen hallte eine große Zufriedenheit mit. Ich erzählte auch über meine Berufung zu Hause, legte aber keinen so hohen Wert darauf das zum "main topic" zu machen. Am nächsten Morgen während des grandiosen Frühstücks (die meist viel besser und liebevoller sind als im Hotel) ging plötzlich langsam und knirschend die Tür auf: Unsere Gastgeberin kam herein und gab mir voller Stolz Ihr Hochzeits-Album (ein wirklich hochwertiges Exemplar) und erlaubte mir es durchzuschauen.

In diesem Moment, während ich die Hochzeitsbilder einer mir fremden, netten älteren Dame von 1964 anschaute, fing mein Herz an zu leuchten und mir wurde bewusst, welche wertvolle Aufgabe ich als Hochzeitsfotograf inne habe. Diese Bilder mit mir völlig fremden Personen gesehen zu haben zeigte mir folgenden Wert:
Momente geteilt zu haben, mit Menschen die einem vielleicht das ganze Leben begleitet haben, Orte und Ereignisse welche tief in der Erinnung verwachsen sind und Dinge wie Autos, Kleidung etc. welche die Zeichen der Zeit wiederspiegeln, sind das kostbarste was wir Menschen besitzen - ganz individuell und mit extrem hoher Relevanz. 

Aus diesem Grunde fotografiere ich jede Hochzeit mit maximaler Leidenschaft um den jungen Paaren von Heute, ihre wertvollen Erinnungen von Morgen festgehalten zu haben.